Sektion Herzogenbuchsee

Näher an der Bevölkerung sein

01.06.2023

Am 18. Juni wählt die Stimmbevölkerung von Herzogenbuchsee eine neue Gemeindepräsidentin. Als Kandidatin für dieses Amt stellt sich auch SVP-Gemeinderätin Monika Lang zur Verfügung. Im Interview schildert Sie ihe Motivation, sich für dieses Amt zur Verfügung zu stellen und wie sie die Zukunft Buchsis sieht.

Monika, falls Du nicht kandidieren würdest, könntest Du Dir vorstellen einen SP-Vertreter zu wählen?

Sicher. Der Mensch und sein Engagement für Buchsi zählt und die Bereitschaft, auch andere Meinungen ernst zu nehmen. Schliesslich geht es darum, sich für die Sache, in diesem Fall für ein weiterhin attraktives Buchsi auf allen Ebenen, einzusetzen.

Die Zusammenarbeit mit meinen GR-KollegInnen von der SP ist sachlich und kollegial und falls ich gewählt werde, betrachte ich es als Vorteil, mit Pierre Bürki einen engagierten und sehr erfahrenen Vizepräsidenten an meiner Seite zu wissen.

In der nationalen Politik gibt es immer mal wieder SVP-Politiker, die herumpoltern und mit eigenartigen Aussagen Schlagzeilen machen, wie stehst Du dazu?

„Sehr schade“. Ich höre leider oft Leute, die sagen, dass sie in vielen Belangen so denken wie die SVP, sogar entsprechend wählen und abstimmen, aber dass sie sie anlässlich der Aussagen gewisser Politiker auf nationaler Ebene nicht für die SVP aussprechen, bzw. der Partei nicht beitreten würden. Ich kann das nachvollziehen. Die Arbeit an der Basis wird dadurch sehr erschwert. Zum Glück sind unsere Ortssektion und ich nicht so unterwegs. Wir wollen zeigen, dass uns die Zusammenarbeit mit anderen Parteien interessiert und wichtig ist.

Monika Lang, was läuft in Herzogenbuchsee anders, wenn Du gewählt wirst?

Herzogenbuchsee muss attraktiv bleiben. Und zwar in jeder Hinsicht. Das heisst, Buchsi verdient ein gezieltes Standortmarketing, das ebenso gute Steuerzahler anzieht, wie auch Raum für weniger gut verdienende BürgerInnen anbietet. Es ist auch in dieser Angelegenheit ein gesunder Mittelweg anzustreben. Wir müssen nach aussen tragen, was Buchsi ausmacht. Buchsi ist eine Zentrumsgemeinde, MUSS als solche wahrgenommen werden und als solche auftreten. Die Kommunikation zwischen der Gemeinde und der Bevölkerung sollte verbessert werden und möglichst transparent sein.

Monika, was würdest Du in Buchsi sofort ändern, wenn Du GP wirst?

Die Kommunikation Gemeinde/Verwaltung/Bevölkerung und die Transparenz sind mir in der Tat sehr wichtig. Ich bin der Meinung, viele Missverständnisse können bereits damit aus der Welt geschafft werden, indem die Gemeinde die Möglichkeit schafft, Entscheide nicht nur mitzuteilen, sondern eben auch verständlich aufzuzeigen.

Die Nähe zur Bevölkerung muss spürbar sein; ich bin überzeugt, die neue Konstellation des Gemeinderats wird diese Zusammenarbeit/spürbare Nähe begünstigen. Von meinen GemeinderatskollegInnen weiss ich, dass sie dieses Vorhaben als Kollegialitätsbehörde unterstützen werden.

Was kann das Gewerbe in Herzogenbuchsee von einer GP Monika Lang erwarten?

Seit 40 Jahren (er)lebe ich meine Tätigkeit in verschiedenen Branchen (immer in Kleinst- bis mittleren KMU’s); ich setze mich stark dafür ein, sämtliche Prozesse möglichst unbürokratisch zum Wohl des Tagesgeschäfts und somit auch des Kunden/Konsumenten und der leider zurzeit raren Fachkräfte umzusetzen.

Eine nachhaltige Personalpolitik ist für mich selbstverständlich. Daher unterstütze ich Massnahmen, welche dem Fachkräftemangel entgegentreten in hohem Mass. Der Weg in Richtung Klimaneutralität führt über bestens ausgebildete HandwerkerInnen. Daher gilt es in diesem Fall, die Wertschätzung anzupassen.

Ich fördere die Zusammenarbeit mit der Gemeinde, den Vereinen, den Parteien und dem Gewerbe/der Industrie; so können Synergien genutzt werden, welche einerseits Aufwände verringern, aber auch Erträge generieren können. Das Gewerbe kann also von meiner langjährigen, praktischen Erfahrung profitieren.

Womit wir bei der dualen Ausbildung ankommen, die ich sehr befürworte. Warum? Anders als in einer rein schulischen Ausbildung bietet die duale Ausbildung die Möglichkeit, das in der Klasse Erlernte direkt praktisch umzusetzen. Das motiviert zum Lernen und steigert den Spass an der Arbeit, weil die Ergebnisse sofort sichtbar sind.

Man hört oft, dass Buchsi eine Verschnaufpause braucht, siehst Du das auch so?

Die geplanten Investitionen fordern die Gemeindefinanzen sehr stark. Ich bin tatsächlich der Meinung, dass nur die notwendigsten Investitionen umgesetzt werden sollten; einerseits um den zurzeit in aller Munde stehenden Finanzen die notwendige „Ruhe“ zu verschaffen, bzw. die Möglichkeit zu bieten, sich zu erholen und anderseits zu berücksichtigen, dass die personellen Ressourcen auf der Gemeinde ebenso beschränkt sind wie andernorts und entsprechend gar nicht alle Investitionen umgesetzt werden können. Ich schlage also vor, ein, zwei Gänge zurückzuschalten. Den Finanzen und den personellen Ressourcen zuliebe.

Zudem bin ich der Meinung, dass eine sorgfältige Planung der Investitionen, die Kosten in erhöhtem Mass reduzieren kann, was ebenfalls im Sinne aller Beteiligten ist.

Welchen Vorteil hat es, dass Du im Vergleich zu den anderen Kandidatinnen länger im Gemeinderat bist?

Wie lange eine von uns drei Frauen im GR ist, sollte nicht den Ausschlag geben, wer gewählt wird. Ich weiss einfach, wieviel man im ersten Jahr lernt und erfährt und über welchen Wissensstand man nach einem Jahr bereits verfügt. Daher erachte ich auch meine knapp 1 ½-jährige Erfahrung als sehr wertvoll für die Ausübung des GP-Amtes.

Die SP hat die Empfehlung abgegeben, die anderen beiden Kandidatinnen zu wählen. Ärgert Dich das?

Ich freute mich über die Einladung zum Hearing der SP. Bei diesem Hearing und der Vorbereitung dazu habe ich viel gelernt. Dass sich die SP nicht für mich aussprechen würde, war mir klar. Ich hatte zwar die leise Hoffnung, dass die SP eine Stimmfreigabe aussprechen würde. Nun ist es so, wie es ist. Es ist nichts so schlecht, um nicht auch etwas Gutes zu haben. Auf bürgerlicher Seite werde ich vermutlich aufgrund dieser Wahlempfehlung der SP noch mehr Stimmen erhalten, ganz nach dem Motto: „Jetzt müssen wir erst recht Monika Lang wählen“.

Monika, Du bist der Meinung, dass Dein Bekanntheitsgrad dadurch, dass Du Unternehmerin, Co-Präsidentin des Frauenvereins und ehemalige Finanzverantwortliche des Fussballclubs Herzogenbuchsee bist oder warst, deine Wahl zur Gemeindepräsidentin begünstigt oder dir sogar hilft, das Rennen im ersten Wahlgang zu machen, weil ja sowieso SIE gewählt werden?

Das habe ich auch schon gehört. Das stimmt natürlich nicht. Die anderen Kandidatinnen betreiben auch Wahlkampf und wollen gewinnen. Meine Engagements beim FCH und im Frauenverein sorgen dafür, dass ich viele interessante Leute kennenlerne und viele positive Erfahrungen machen darf. Auch mein Bekanntheitsgrad ist dadurch gestiegen. Meine Wahl wird aber sicher kein Selbstläufer sein: Meinen MitbürgerInnen auf bürgerlicher Seite lege ich hiermit fest ans Herz, sich nicht nur für mich auszusprechen, was mich natürlich sehr freut, sondern eben auch unbedingt zu wählen. Also nicht vergessen: Bitte am 18. Juni unbedingt wählen.